Die nachfolgenden Anmerkungen stellen eine Zusammenfassung der Diskussionen dar, die im Rahmen des Core Managers Workshop auf der Jahrestagung der DGfZ, über die letzten fünf Jahre stattgefunden haben. Eingeflossen in die Anmerkungen sind Beiträge nationaler und internationaler Teilnehmer, sowie von Verantwortlichen aus unterschiedlichen Fachrichtungen und verschiedensten Institutionen. Die Wissens-Basis für die gesammelten Erfahrungen ist deshalb breit, die Anmerkungen sind dennoch nur als Beispiel zu verstehen, dass an die vor Ort vorhandenen Bedingungen und Notwendigkeiten für die Umsetzung von Core Facilities angepasst werden sollten.

Eine wissenschaftlich ebenso wie eine wirtschaftlich vernünftige Organisation von Großgeräte-Einrichtungen ist die Bündelung von Technik, vorhandener Expertise und praktischer Erfahrung in funktionellen Einheiten. Die daraus entstehenden Core Facilities sind wissenschaftliche Technologieplattformen, die zur dauerhaften Sicherung eines hohen Standards der experimentellen Arbeit, zur Förderung der Technologieverbreitung und Aktualität des methodischen Wissens beitragen. Die Aufgabe einer Core Facility ist es daher, notwendige Techniken für die vor Ort bearbeiteten Forschungsschwerpunkte vorzeitig zu erkennen, zu etablieren, zu optimieren und in professioneller Form zur Verfügung zu stellen.

Die Organisationsstruktur einer  Core Facility zeichnet sich durch ein übergreifend gültiges Betriebs- und Nutzungskonzept aus. Grundsätzlich soll die Struktur zu einer erheblichen Entlastung der Forschenden in der Verwendung der Geräte für ihre Forschungsvorhaben führen, sowie einer verlässlichen Planung und Durchführung von Versuchsreihen dienen. Gleichzeitig ist damit die maximale Verfügbarkeit der Geräte zu gewährleisten. Ebenso sollte darauf hingearbeitet werden, durch Weiterentwicklung und Anpassung von Organisation und Management die Effizienz der Core Facility stetig zu steigern.

Zur Finanzierung der Core Facilities sollten administrative Voraussetzungen geschaffen werden. Nutzer werden dabei entsprechend dem Umfang ihrer angeforderten Leistungen mit Kosten belastet. Die Grundkomponenten des Budgetierungs-Models müssen transparent und überschaubar sein. Formel gesteuerte Komponenten müssen sich auf Kennzahlen stützen, die aussagekräftig sind und eindeutig ermittelt werden können. Auf die Leitlinien der DFG für Sachbeihilfen sei in diesem Zusammenhang hingewiesen. Die Ordnungsmäßigkeit der finanziellen Abläufe in der Core Facility soll mit den übergeordneten Stellen entsprechend direkt abgestimmt und optimiert werden. Eine Abschätzung der prospektiven finanziellen Entwicklung soll zusammen mit den Leitungsgremien erarbeitet werden. Für die technologische Erneuerung und die personelle Betreuung einer Core Facility sollte ein langfristig tragfähiges Konzept erkennbar sein.

Kommunikation bildet eine weitere Grundlage einer Core Facility. Diese kann von der projektbezogenen Beratung im Einzelgespräch, über die Bereitstellung von Information über Internetplattformen bis zur Beteiligung an der curricularen Lehre reichen. Ziel dabei ist die zeitnahe Verbreitung aktueller Entwicklungen, sowie die Verbesserung des Wissensstandes vor Ort. Besondere Berücksichtigung sollte die Beteiligung an Graduiertenkollegs, Ausbildungsmaßnahmen im Rahmen von Sonderforschungsbereichen und Nachwuchsförderprogrammen finden.

Wünschenswert ist in diesem Zusammenhang auch der überregionale Erfahrungsaustausch mit anderen Core Facilites im Rahmen von Fachtagungen und Arbeit in Fachgesellschaften.

Zusammenfassend zeichnet sich ein Core Facility durch die Erfüllung der aufgelisteten Aufgaben aus und unterscheidet sich damit von Gerätschaften, die zur Benutzung in gesonderten Projekten bereitgestellt werden.

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